Samstag, 24. Juli 2010

Greifvogelportraits



Hier ein Auszug aus meiner Serie von Greifvogelportraits.
Fotografiert habe ich die Vögel bei einer Falknerei in Potsdam.
Diesmal mit großem Blitz- und Studioaufbau.
Alle Vögel zeigten ihren eigenen Charakter.











Ich habe auch lange überlegt ob es für mich vertretbar ist bei einer Falknerei zu fotografieren. Kam schließlich zu meiner Meinung, dass verantwortungsvoll betriebene Falknerei (große Volieren, tägliche Frei-Flüge, gute Pflege, persönliche Bindung....) zu einer sehr engen und vertrauten Beziehung zwischen dem Tier und dem Falkner führen und sein kann.- Eine Art der Zähmung und Domnestizierung bei der es dem Vogel gut geht.
Aber lieber ist mir natürlich ein Greifvogel in Freiheit ....

Adler fischen










Ich war wieder einmal bei Fred. Er hat es geschafft, das Vertrauen des Männchen des Seeadlerbrutpaares am Breiten Luzin für sich zu gewinnen.- Fred wirft Fische (tot / vom ortsansässigen Fischer) in den See und der Adler fischt und frißt sie (oder er gibt sie seinen Jungen). Und das ganze nur wenige Meter vom Boot entfernt!



Am Schmalen Luzin freuen sich Schwarz- und Rotmilane über einen extra Happen. Auch zu ihnen mußte Fred über Jahre ein Vertrauen aufbauen. Vorallem ein Rotmilan vertraut ihm besonders und holt sich meist gleich mehrere Fische.

Sau



Zoos schmücken sich gerne mit ihrer "Vermittlung zwischen den Tieren und uns Menschen". Ihr Engagement träge dazu bei "Tiere den Menschen näher zu bringen und so zum Schutz und Erhalt der Tiere beizutragen".
Aber was für einen Eindruck und welche daraus resultierende Geisteshaltung kann ein Kind gegenüber Tieren erlangen, die es hinter Gitterstäben auf engen Raum eingesperrt sieht?! Das wir mächtiger als Tiere sind, diese einsperren können, dies am besten auch tun und frei über sie verfügen?!
Was lernt es über unsere Gesellschaft und unseren Bezug zu Tieren , wenn es dutzende exotische Tiere in wenigen Stunden "konsumieren" kann?!

Selbst das Tiergehege Bayrischer Wald, das als "absolut vorbildlich" gilt,wirft diese fragen auf. ZB das Bärengehege hat mich auf Grund der Mauer sofort an alte Bärenzwinger erinnert (wenn gleich Luxusbärenzwinger XXL).

Besser war es bei den Wildschweinen. Letztlich auch umzäunt, jedoch viele Hektar groß und vorallem gibt es keine Trennung zwischen Schweine und Menschen! Die Besucher gehen nämlich auf einem Weg mitten durch das Gehege hindurch! Sie erleben die Schweine hautnah. Und so mitten unter Wildschweinen wird dem einen oder anderen schon mal etwas mulmig im Angesicht dieser kräftigen Tiere. Und für einen Moment könnte man glauben die Schweine haben hier das Sagen ....






Freitag, 23. Juli 2010

Wilde Ostseeküste



Ich war gekommen um Uferschwalben zu fotografieren. Diese brüten wild-romantisch in den Sand-und Lehmkliffs an der Meeresküste. In letzteer Sekunde hatte ich das Vorhaben gestoppt. Ich hatte mir nämlich die Frage gestellt "Wozu das Ganze. Wozu diese Fotos machen und die Vögel stören oder gar ihre Brut gefährden?"
Wenngleich ich mir auch sehr sicher bin, daß der Instinkt und das Bedürfnis der Uferschwalben ihre Jungen zu versorgen so groß ist, daß sie ihren Mut gefaßt hätten und letztlich sich von mir und dem Fotoapparat nicht hätten beirren lassen.
Doch wozu das, wenn auch kleine Risiko? Diese Frage konnte ich mir nicht beantworten. Ich hatte weder einen Auftrag, noch ein Projekt, noch ein konkretes Ziel, noch ein Konzept damit verfolgt. Es "bloß" ein paar Leuten zu zeigen und zu hoffen das es irgendwo vielleicht veröffentlicht wird, war mir in diesem Fall zu wenig.
Ob man Vögel am Nest fotografieren darf (nein! rechtlich ist es in Mitteleuropa verboten, egal um welchen Vogel es sich handelt!) und soll ist eine heiß diskutierte Frage. Hier ein Link mit einem abschreckendes Beispiel von Bill Bryant als Kommentar am unteren Ende der Seite.



Ich bin ja sowieso der Meinung, dass sich mehr Fotografen, egal was sie fotografieren, öfters fragen sollten "Warum mach ich dieses Bild?"! Daraus ergeben sich nämlich viele Dinge für das "Wie" man das Bild macht, gestaltet und weiter behandelt.

Ich hab dann ein paar Landschaftsfotos gemacht ....




... auf dem Gut "Gut Siggen" der Alfred Toepfer Stiftung an der Ostsee. Dorthin war ich für ein paar Tage eingeladen.
( 2007 habe ich ein Stipendium für Naturschutz (= mein Fotoprojekt an der bulgarischen Schwarzmeerküste , siehe ein "pdf" auf meiner Webseite) von der Organisation Europarc und der Alfred Toepfer Stiftung bekommen.)

Mittwoch, 21. Juli 2010

Kuna vs Katze


...einer erscheind aus dem Schlafgemach

Als ich in Kroatien auf der Insel Cres war um Geier zu fotografieren (siehe Post "die geier kreisen schon") hab ich eines Abends entdeckt, dass nahe meiner Unterkunft dem Eco- Centar Caput Insulae ein ganzer Haufen Steinmarder die örtliche und einzige Müllkippe unsicher machen.

Jetzt mußte ich mich jeden Abend entscheiden: gemütliches, kühles Bier mit den anderen Leuten vom Centar trinken oder aber Marder fotografieren. Oder aber Bier mit den Marden.

Und dann war da noch diese Katze ....


Und noch eine Katze ....




Übrigens: die kroatische Währung heißt "Kuna". Genau wie das kroatische Wort für "Marder". - das stammt aus der Zeit, als man mit deren Fellen gehandelt hat.

Berliner Meisen


Eine echte "Berliner" Kohlmeisenfamilie.- hausen am liebsten zwischen Grafittis in alter, nicht mehr benutzter Architektur. Hier in einem nicht genutzten Briefkasten. Mitten in Alt -Treptow. Leider (durch die schlechte Witterung?) nicht sehr erfolgreich. Ich glaube es sind nur 1 oder 2 Jungmeisen ausgeflogen. Zwar interessante Beobachtung, aber ruhiger und netter wärs für die Meisen bestimmt in einem Nistkasten gewesen.Passiert im Mai dieses Jahres.

Ein junges ist vor meinen Augen aus dem Nest ausgeflogen. Besser gesagt "heraus gestürzt". Saß dann am Boden und konnte noch nicht richtig fliegen. War wohl etwas zu früh drann. Das Jungvögel (Nesthocker, wie es Meisen sind, sollten das Nest erst verlassen wenn sie halbwegs fliegen können) das Nest zu früh verlassen kommt öfters vor. Warum auch immer? Jedenfalls ist es nicht ungewöhnlich. Die werden dann im Normalfall auch von den Eltern weiter versorgt. Aber trotzdem: wenn man so ein Junges beobachtet kann man es mit ruhig Gewissen zurück ins Nest setzen (wenn möglich). Es ist dort sicherer aufgehoben. Und den Eltern stört das nicht. Vögel stört der eventuelle menschliche Geruch an den angefassten Jungtieren , sofern sie ihn überhaupt wahrnehmen, nicht! (bei Säugetieren zB Rehkitze, Hasenbabies gilt jedoch: auf gar keinen Fall anfassen!) Sofern man nicht an das Nest ran kommt oder es nicht kennt, den Vogel auf einen Ast in umittelbarer Nähe des Fundortes setzen. Dort wird er von den Eltern wieder gefunden (also den Vogel nicht irgendwo hin "verschleppen") und ist sicher vor Katzen, Autos, und anderen Gefahren am Boden. Dann den Jungvogel aus großer Distanz beobachten. Kommen die Eltern lange Zeit (mehrere Stunden) nicht zum Jungen, erst dann den Vogel zu einer Wildtierpflegestation bringen, die sich dann fachmännisch um das Tier kümmern.